Briefmarken-Literatur
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Frage:
16.06.2018
Frage:
hallo herr Köpfer,
zu der anfrage mit den leichten fingerabdrücken auf der Marke.
auf anfrage beim verband bpp sagte man mir das Fingerabdrücke kein wirklicher Makel auf der marke seien da zumindest vom Postverkäufer ja beim verkauf am Schalter die marke angefasst werden muß,- so wird es wahrscheinlich auch immer fingerabdrücke auf dem gummi zu sehen sein !
dieser hickhack der fingerabdrücke scheinen dann auch nicht den wert der marken zu vermindern ( laut aussage des herren von bpp).... bei realistischer betrachtung und auf dem briefmarken Alltag gibt es gleich wohl schon das kauf kreterium Fingerabdrücke.( da wird eine marke mal ganz schnell zu müll ) ich habe habe beschlossen mein hobby wieder aufzugeben . es ist mir gelinde gesagt zu blöd auf d. rückwand jeder marke zu starren um fingerabdrücke zu sichten ( bei d. letzten marken waren von mir keine zu sehen - der prüfer hat sie aber erkannt ) ich habe jetzt alle marken die ich habe zum prüfer nach berlin geschick um sie auf fingerabdrücke zu untersuchen. danach werde ich das ganze verkaufen .....
ich fühle mich ein wenig veräppelt von der ganzen fingerabdruck diskussion ... ( kein Verkäufer von briefmarken gibt ihnen eine garantie das da keine fingerabdrücke auf den marken sind.
hier mal ein kurzer auszug eines Verkaufsgespräches:
guten tag,
mal eine frage.
können sie garantieren das auf dem gummi keine fingerabdrücke bzw. leichte fingerabdrücke zu sehen sind ??? ( ich werde bei kauf marke zum prüfer senden ) antwort des Verkäufers:"

Nein. Soweit lehne ich mich dann doch nicht aus dem Fenster, auch wenn hier keine Fingerabdrücke sein söllten. Viel Spaß bei ihrer weiteren Suche.

gruss
ihnen ein schönes wochenend gruss aus hannover alexander
Antwort:
Antwort:
Wenn mir ein Objekt nicht vorliegt, kann ich dazu nur Vermutungen anstellen. Deswegen möchte ich mich dazu auch nicht weiter äußern. Vielleicht noch insofern, dass Wertschätzungen bei Briefmarken keine klaren Regeln kennen und generell subjektiv sind, also abhängig davon, wie viel einem Kaufinteressenten ein Objekt wert ist, bzw. wie weit ein Verkäufer beim Preis gehen möchte. Da beide subjektiv handeln (müssen), ist im Prinzip alles möglich - von geschenkt über maßlos überteuert bis betrogen. Wie im richtigen Leben.

Dass Sie beim Ersten kleineren Problem das Handtuch werfen, enttäuscht mich allerdings und läßt mich fragen, was Sie eigentlich von unserem Hobby erwarten? Der ultimative Spaß an unserem Hobby ist der, mit viel Geduld nach der bestmöglichen Qualität in besonderer Verausgabung zu suchen, die Sammlung Stück für Stück aufzubauen, zu ergänzen und irgendwann ein wahres Märchenbuch angelegt zu haben. Dazu muß man allerdings auch voll dahinter stehen. Vieles ist nicht einfach, braucht neben Wissen und Geduld auch noch viel Zeit. Selbst wenn man keine hat, ist dieses Hobby ideal - man kann es nämlich leicht zur Seite legen.

Wenn ich eben von Wissen, Zeit und Geduld sprach: meine Seiten informieren ausführlich.

Frage:
10.06.2018
Frage:
Vielen Ihrer Thesen zur Philatelie stimme ich zu - auch bezüglich dem besonderen Reiz, gestempelt zu sammeln, da dabei jede Marke quasi ein Unikat ist. Den Scan eines besonderen Berlin-Unikats habe ich angehängt.

Einen Aspekt der Philatelie möchte ich noch besonders gewürdigt wissen: Briefmarken SAMMELN ist ein Hobby, eine Leidenschaft, die einen hohen Eigenwert hat. Philatelie a priori als Instrument zur Wertanlage zu sehen, geht deshalb in die Irre. Es gibt viele hochgeschätzte und teure Hobbies, die a priori keine Wertanlage darstellen, z.B. Reiten, Golf, Kugelschreiber Sammeln. Gleiches sollte
man auch der Philatelie zubilligen. Es geht um dem Spaß und die Erfolgserlebnisse, die man bei einem Hobby hat. Wenn Investitionen in ein Hobby "nebenbei" noch etwas nachhaltig sind, was bei der Philatelie der Fall sein kann, so ist das ein schöner Nebeneffekt, aber - zumindest für mich - nicht die Hauptsache. So befasse ich mich z.B. sehr intensiv mit Stempelauswertungen auf Dauermarken - sehr nwahrscheinlich, dass diese Auswertungen einmal ein Auktionsknüller werden. Ich habe aber Spaß und Kurzweil dabei.

Ganz nebenbei: Eine Sammlung gestempelter Marken kann niemals komplett werden. So kann man immer weiter sammeln.
Antwort:
Antwort:
Es gibt sicherlich so viele Arten, unser wunderschönes Hobby auszuüben, wie es Sammler gibt - und das auch noch mit regelmäßgen Veränderungen. Man ist einfach auf der Suche nach den Idealen. Toll, und so soll es auch sein.

Und genau so betreibe ich mein "Steckenpferd". Mich interessiert nicht, was irgendwann dabei rauskommt (schon aus bilogischer Sicht, ich sammle das Besondere von möglichst höchster Qualität, nicht irgendwelches Machwerk oder "Abfallpapier". Dafür bezahle ich einen adäquaten Preis, der teilweise über Katalog liegt - und glaube, etwas gekauft zu haben, das diesen Wert auch tatsächlich hat. Suchen oder kaufen Sie mal solche Marken und Sie werden feststellen, dass die nur zum Marktwert zu kriegen, also keine Schnäppchen sind und, dass es in diesem Bereich mehr Kaufwillige als Anbieter gibt.

Sie führen "Hobbys" an, die keine persönlichen, wirtschaftlichen Interessen beinhalten sollen? Z.B. Reiten. OK, es gibt sicher auch da Leute, die sich mit einer "Schindmähre" zufrieden geben. Die Mehrzahl sucht aber doch sicher edlere Pferde, bewilligt entsprechende, nach oben offene Preise, akzeptiert hohe Tierarztkosten, eine ebensolche Stallung und Pflege, Futter - und will sein Tier auch präsentieren (Thema Auto und Anhänger!). Golf. Auch da gibts den Gelegenheitsgolfer, der versucht jegliche Mitgliedsbeiträge zu vermeiden, sein Auto nicht auf den Clubparkplatz stellt. Die meisten aber versuchen doch zu zeigen, was sie haben, was sie können - und das nach Möglichkeit nicht auf einem Provinzplatz und in einem "popeligen" Golfclub. Und selbst Kugelschreiber zu sammeln bietet Qualität und höchste Preise: ein Montblanc-Füllfederhalter für € 750,00, ein "Kuli" für € 500,00 oder ein Drehbleistift für € 600,00 sind da noch die untere Grenze. Vergleiche mit dem Sammeln von Armbanduhren und Oldtimern sind hier angebracht: alles andere als billig.

Wenn (ganz) junge Menschen anfangen Briefmarken zu sammeln, dann tun sie das mit einer tollen Begeisterung, weil Briefmarken (oft) einfach wunderschön sind. Das legt sich und die meisten verlieren die Philatelie wieder aus den Augen.

Die, die weitermachen, entwickeln sich mehr oder weniger und bilden den brodelnden Markt der Philatelie. Jeder sammelt nach seiner Facon. Und die, die Vorteile oder vermehrten Spaß in ihrem Tun entdecken, sollten andere darüber informieren. Es kann ja jeder für sich ganz alleine entcheiden, ob er an dem ach so verurteilten sammlerischen, wirtschaftlichen und zukunftsträchtigen Erfolg teilhaben möchte.

Frage:
09.06.2018
Frage:
Hallo Herr Köpfer, ich habe einen fast Q1 Stempelabdruck vom 26.7.65 gefunden auf der Serie Altberlin 90pf. Die Inschrift lautet: BERLIN FA1.

Ist Ihnen ein solches Postamt bekannt? Gruß Christos V
Antwort:
Antwort:
Damit kann ich leider auch nichts anfangen. Gut wäre es vielleicht, wenn Sie jeweils einen Scan anhängen würden.
Frage:
04.06.2018
Frage:
guten tag,
mal eine frage zum Prüfverfahren!
ich habe drei marken zum Prüfer gebracht , der mir nach drei Monaten berichtete das leichte fingerabdrücke auf dem Gummi seien auf allen dreien !
ich kann aber nix erkennen ! weder mit bloßem ankippen der marken im licht noch mit verschieden starken Lupen, ich sehe einfach keine leichten fingerabdrucke.!!
meine frage mit welchem verfahren erkennen die prüfer die abdrücke der fingerspuren???
Meine zweite frage was muß ich tun damit ich das beim nächsten kauf auch erkennen kann - wer will sich schon gern über das ohr hauen lassen!! beim teueren markenkauf möchte ich schon gern wissen was sache ist ? Oder muß ich jedes mal zum prüfer fahren nach dem ich eine marke gekauft habe......???
vielen dank für ihre Hilfe
mfg alexander
Antwort:
Antwort:
Ihre Mail spricht viele Aspekte dieses wichtigen Teils unseres Hobbys an. Da ist einmal die Qualität der Prüfer, die nicht immer unumstritten war - und ist. Das betrifft auch die generelle Auslegung dieser Tätigkeit. Den "Prüfer" gibt es nicht als Lehrberuf, er entstehlt aus langem und sehr intensivem Umgang mit der Philatelie, also aus Erfahrung. Was nun die für mich haupsächlich in Frage kommenden Prüfgebiete anbetrifft, hab ich das Gefühl, momentan gut bedient zu sein - und das, obwohl auch ich, trotz größter Sorgfalt, immer wieder Fälschungen in meinen Prüfsendungen habe. Ihre drei Marken, da bin ich mir sicher, haben "Macken" des genannten Ursprungs. Versuchen Sie, das ohne Vorbehalte nachzuvollziehen - und nehmen es in Ihren Erfahrungsschatz auf.

Mit den Prüfern kann man sich übrigens auch mal unterhalten und so das Eine oder Andere Wissenswerte erfahren. Allerding gibt es auch da Punkte, die, zum Schutz der Sammler, Geheimnis der Prüfer bleiben.

Was Prüfsendungen generell betrifft, sollte jeder Sammler allergrößte Sorgfalt üben und nur absolut einwandfreie Marken bester Qualität prüfen lassen. Diese Sorgfalt beginnt schon beim Erwerb der Marken. Dulden Sie keinen Makel, denn höher geprüfte Marken sind nicht sammelnswert.

Übrigens: Mal schnell zum Prüfer fahren zu können, hat auch was.
Frage:
03.06.2018
Frage:
wie heisst eine briefmarke ohne stempel und gummi
Antwort:
Antwort:
Abfall oder Altpier - wenn Qualität die Grundlage philatelistischen Handelns ist.
Frage:
31.05.2018
Ich lese immer wieder, die Katalogpreise hätten nichts mit dem Sammlerwert der Briefmarken zu tun. Wer macht denn dann und vor allem welche Preise?
VG Dirk
Antwort:
Antwort:
Die Katalogpreise sind Handelspreise, also solche, die der Handel möglichst einspielen möchte. Sie haben mit dem tatsächichen Wert eines Objeks überhaupt nichts zu tun, können höchstens eine grobe Orientierung sein - und sollten selten zum Kauf führen.


Extremes Beispiel aus ebay:
Katalogpreis € 1,90, Zuschlag € 48,50!
Stempel glasklar – aber nur fast zentrisch.


Der tatsächliche Wert eines Objekts ist der, den Sie oder ich bereit sind, dafür zu zahlen - und der Kauf zustande kommt. Bietet / zahlt ein anderer Sammler dafür mehr, ist das sein Wert. Dieser Wert ändert sich bei jeder VERÄUßERUNG auf den Betrag, den ein neuer / anderer Käufer bereit ist zu zahlen.

Um ein Gefühl für eine entsprechende Werteinschätzung zu bekommen, ist optimales Wissen und Erfahrung notwendig. Wichtig beim zu beurteilenden Objekt ist der Grad der Qualität in all seinen Ausprägungen.

Die Kriterien, die zu einem Gebot / Kauf führen, sollten objektiv sein, also objektbezogen. Werbeaussagen verleiten zu Fehleinkäufen, ebenso überzogene Gebote, die leicht aufgrund zu hoher Gebote anderer Bieter, zu maßlos überteuerten Käufen führen können.

Bieten Sie stur, was Ihnen ein Objekt wert ist und beobachten sehr genau. Sie werden staunen, wie schnell Sie ein Gefühl für die Wertigkeit bekommen.
Frage:
29.05.2018
Frage:
Freunde in der Briefmarkenwelt.
Wie fängt man an?
Ich bin nach 50 Jahren über meine Briefmarkensammlung aus meinem Kinderzimmer gestolpert.
Mein Vater hat sie weiter ergänzt. Nach einigem sortieren, wobei ich mich auf die DDR Mi 1 - 3365 konzentriert habe, sehe ich nach einigen Schnäppchen dass meine Sammlung ‚fasst‘ komplett ist.
Nun will ich die Sammlung --einordnen--abhängen--organisieren--was auch.. und suche Ideen.
Mein Interesse ist eigentlich nicht die wertsammelnde Philatelie, sondern der Kulturschatz und die Geschichte die eine Briefmarke aufzeichnet.
Nun ist meine Frage wenn ich in einem Display die Marken z B 1 - 7 a präsentiere und dabei die fakten und die Geschichte die hinter der Ausgabe aus der Stadt Berlin steckt erläutre; Frage ich: macht das Sinn? Hat jemand so etwas schon mal gesehen? Pro et Contra. Rat und Beispiele, auch mit Hinweis auf andere Sammel- und Präsentationsformen. Eigentlich möchte ich aus dem Album in die ‚Buchform‘ steigen. Da ich deutscher in Schweden (seit 60 Jahren bin) würde ich es auch für meine Enkel in Schwedisch schreiben können/wollen, aber da bin ich noch lange nicht.
Ich bin für jeden Kommentar dankbar.

Antwort:
Toll, dasss Sie wieder in die Philatelie zurück finden. Sie wollen dabei die Freiheit in der Gestaltung dieses wunderbaren Hobbys voll ausnützen. Auch toll. Das alles kann man, wenn man auf eine Wertorientierung und auch auf andere Sammler interessierende Spielarten (z.B. die qualitative) eines Sammlungsaufbaus verzichtet, auch so handhaben. Man jedoch, auch wenn man es nicht für relevant hält, wissen sollte, dass es: unzählige komplette postfrische, wertmäßg völlig unbedeutende DDR-Sammlungen (muß bei Ihnen nicht so sein) gibt, komplette gestempelte Sammlungen fast nie bedarfsgestempelt sind und es im Internet, zu gleich welchem Thema, auch die eigene Beurteilung, schon gibt - spontan erreichbar. Thematische Ausstellungen auf Briefmarkenmessen, die teils "große Preise" gewinnen, sind in Wirklichkeit nichts anderes als Alibi-Veranstaltungen, die kaum Interesse wecken.

Wertorientiertes Sammeln im eigentlichen Sinn gibt es nicht. Der mündige, imformierte und vor allem wissende Sammler legt Wert darauf, dass er für sein Geld einen reellen Gegenwert erhält - und keinen überteuerten, teilweise "gemachten Schrott". Qualität ist in der Philatelie das Ah und Oh.

Es gibt in der Philatelie auch keine Schnäppchen. Wenn billig, dann ist der Kaufgegenstand meist wertlos und nur noch für den Verkäufer ein gutes Geschäft. Ein gutes Objekt hat immer seinen Preis - und dann auch Zukunft.

Frage:
06.05.2018
Frage:
Sehr geehrte Damen und Herren, was bedeutet: "Stempel WISMAR / f kein Bedarf bekannt und deshalb nicht prüfbar" ?
Ist der Stempel falsch?
Antwort:
Ich kenne die näheren Umstände nicht, aber offensichtlich geht es bei dieser fehlgeschlagenen Prüfung um eine Ganzsache, also eines Briefes. Hierbei kann mit dem verwendeten Stempel ein Bedarf nicht begründet werden - aus welchen Gründen auch immer. Möglich, dass der Stempel nicht auf das Briefstück übergeht, was der Manipulation Tür und Tor öffnet. War Herr Paul der Prüfer? Dann versuchen Sie es mal bei Herrn Schönherr.
Frage:
23.04.2018
Frage:
Guten Tag Herr Köpfer!

Von Herrn Hans-Dieter-Schlegel hatte ich folgende Antwort erhalten, als ich ihm die unten stehende Email gesendet hatte.

So richtig eingehen auf meine Fragen wollte er dann doch nicht.

Aber als hunderprozentiges Mitglied der BML (Briefmarkenlobby) sehe ich Herrn Schlegel auch nicht, zumal er mir jedes Jahr in Essen auf der Briefmarkenbörse, bei welcher der Eintritt frei ist, gratis wertvolle Tipps gibt.

Mit philatelistischen Grüßen,

Lars Jaklin



Sehr geehrter Herr Jaklin,

die Stellung des Prüfzeichens ist der subjektive Ausdruck des Prüfers über den Erhaltungszustand einer Marke. Eine tief signierte Marke, das heißt, das Signum steht am Markenrand genau hinter dem Zahnloch, bedeutet mängelfreie Qualität. Die signierte Marke drückt den Zustand am Tag der Prüfung aus. Wird die Marke danach dann unsachgemäß behandelt, Fingerabdrücke etc, drückt die Signierung auch nicht mehr den wahren Zustand aus. Die persönliche Meinung von Herrn Köpfer zu erhöht signierten Marken ist schon außerordentlich extrem, das sehen bestimmt viele andere Sammler anders.
Fakt ist, das bessere Marken ab einem Katalogwert von 500 Euro heutzutage nicht mehr signiert werden. Die Qualität wird in einem Befund oder Attest zu der Marke ausgedrückt. Denn Prüfzeichen werden auch gefälscht und der Sammler hat mit einem Befund oder Attest eindeutig mehr Sicherheit.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Dieter Schlegel
Prüfer im Bund Philatelistischer Prüfer e.V. (BPP)

Berkaer Str. 44
14199 Berlin

Tel.: +4930 8813418
Fax: +4930 88550975

Markus Jaklin
Sent: Wednesday, April 18, 2018 9:57 AM
hd@schlegel-philatelie.de
Frage bezüglich Signum

Sehr geehrter Herr Schlegel!


Mein Name ist Markus Lars Jaklin, ich bin 46 Jahre alt und ich lasse seit 28 Jahren Briefmarken bei Ihnen, Ihrem Bruder und 1990 noch bei Ihrem Vater prüfen.

Ich habe mich in den letzten Jahren ein paar Mal mit Ihnen auf der Briefmarken-Börse in Essen unterhalten, u.a. auch über die 3 neuen Farben bzw. Fluoreszensen der Berlin Mi. 57, nach Herr Kaminski von der ArGe / FG Berlin.

Ich habe eine Frage bezüglich der Höhe des angesetzten Signums - wird diese jeweils um je einen halben Zahn nach oben verschoben oder um einen ganzen Zahn, um einen neuen Zustand der Marke zu beschreiben, z.B. Luxus (Prüfstempel befindet sich teilweise sogar auf dem unteren Zahn), Kabinett, Pracht, usw. Und kann es mit diesen Ausdrücken (Luxus, Kabinett, Pracht, ...) beschrieben werden, oder auch mit Noten von 1 bis 6 oder 1 bis 10?

Darüber diskutieren ich mit namhaften Philatelisten seit Monaten, ohne ein genaues Ergebnis zu erhalten.


Herr Günther Köpfer von


http://www.berlin-briefmarken.de


geht sogar so weit zu sagem, daß alle Briefmarken, welche - nicht - tiefst geprüft sind (also auch nur minimal höher) in den Papierkorb gehören bzw. zum Altpapier.

Wie sehen Sie dies?


Andere Philatelisten sagen sogar, ein Prüfstempel gehört gar nicht auf die Briefmarke, schon gar nicht auf postfrische, da diese dadurch als manipuliert und auf keinen Fall mehr als postfrisch (wie von der Post verasugabt) gelten, jedoch auch die gestempelten gelten als manipuliert bei bestimmten Philatelisten, und alle Marken sollen nur noch mit Kurzbefund, Befund oder Attest geprüft werden. Und dies auch der Grund ist, daß in allen Befunden und Attesten immer erwähnt wird, ob ein Signum vorhanden ist, da dies als wertmindert gelten soll.



Es würde mir sehr viel weiterhelfen, wenn Sie mir hierzu ein ganz kurzes Statement / Ihre Meinung mit Ihrem Erfahrungsschatz geben könnten, damit ich diesbezüglich Sicherheit habe.


Vielen Dank im Voraus und dann bis zum Mai in Essen.


Mit freundlichen Grüßen,

Markus Lars Jaklin
Antwort:
Anwort

Hallo Herr Jaklin,
danke für Ihre Bemühungen, die eine Steilvorlage für weitere Diskussionen, aber auch Feststellungen bieten.

Erstmal die Erfahrung, dass die Prüfer unabdingbar zur Briefmarkenlobby zählen. Sie verdienen, woran es nichts zu tadeln gibt, ihren Lebensunterhalt damit, Briefmarken zu prüfen und teilweise, Schande, der Böses dabei denkt, auch mit Handel / Versteigerung. Aber, es gibt hier wenig zu kritisieren. Und gerade Herr H.D. Schlegel scheint den Sammlern nicht ganz fern. Ich würde mir wünschen, dass ein noch strikteres Vorgehen den tsunamiartig überschwemmten Philateliemarkt entrümpelt.

Die Antwort von Herrn Schlegel ist eher neutral, in alle Richtungen moderat. Auch was den „außerordentlich extremen“ Köpfer angeht und die „bestimmt vielen Sammler, die das anders sehen“, die noch nicht in die Zukunft schauen wollen. Markant und klar verurteilend ist jedoch, dass er nur das „tiefste“ Signum anspricht und die Vorzüge von Befund und Attest. Beim „Signum“ ist klar herauszulesen, dass höhergestellte Prüfzeichen Mängel beurteilen. Weiterhin werden heute Marken mit einem € 500,00 übersteigenden Wert nicht mehr signiert. Berlin hat davon als Normalausgaben 5 Stück, beim Bund sind es 3. Das alles stellt die bisherige Ordnung nicht auf den Kopf. Der Preis für bestens geprüfte / signierte Marken fällt deswegen nicht, im Gegenteil, denn die gesuchten Marken vermehren sich nicht und zentrisch, von normalen Postämtern gestempelt, sowieso. Klar aber ist auch, dass für mit Befund oder Attest geprüfte Marken ein höherer Preis zu vertreten ist – allein schon wegen der höheren Prüfkosten und der "Unversehrthei"t.

Ansonsten bleibt es jedem überlassen, seine persönliche Philosophie zu gestalten, so Briefmarken zu sammeln, wie es ihm gefällt. Und wie die beste Art zu sammeln aussieht, liegt ohnehin im Auge des Betrachters / Verursachers. Da kann auch die niedergeschriebene Hoffnung, dass die Bund-Katalogpreise irgendwann explodieren werden, über lange Zeit positive Gefühle erzeugen.
Frage:
15.04.2018
Frage:
Hallo Herr Köpfer,
ich besitze sehr viele geprüfte Infla-Marken mit Prüfstempel. Sind solche Marken eigentlich sammelwürdig. Ich denke, sie sind "verletzt" und damit entwertet. Eine Fotoattest ohne Prüfstempel ist doch viel besser. Meiner Meinung nach sind echte Marken ohne jegliche Stempel in Zukunft viel interessanter, als Marken mit Prüfstempeln. Was denken Sie darüber? Viele Grüße aus Dachau! Gerd
Antwort:
Antwort:
Bei postfrischen Marken mit Falz ist die Ansicht, eine Marke irreparabel zerstört zu haben, richtig - den gleichen Effekt bei einer mit Signum als echt gekennzeichneten Marke zu vermuten, unsinnig. Was glauben Sie, wie viele gute oder sehr gute echte, noch ungeprüfte Infla-Marken sich heute in Sammlungen befinden und noch der Prüfung harren. Ich würde vermuten, überschaubar wenige. Die sind, um nicht übers Ohr gehauen zu werden, in den letzten knapp 100 Jahre alle geprüft worden. Die Anfänge von Saarland und Berlin, und nicht nur die: Es ist auch hier zu vermuten, dass es kaum Marken ohne Prüfzeichen gibt - erst recht nicht von den Aufdruckmarken. Und versuchen Sie einen Satz Berliner Frauen, die gestempelt wohl seltenste Berliner Serie, zentrisch von normalen Berliner Postämtern gestempelt zusammenzutragen und dann mit Befund prüfen zu lassen - wenn Sie es schaffen, Stempelfälschungen sind fast sicher.

Wir Sammler haben entschieden, dass wir dies anerkennen, uns so Sicherheit vor kriminellen Philatelsten sichern - und wir Sammeler sind die Philatelie.

Ich möchte nochmal auf die Aufdruckmarken Berlins zurückkommen: die meisten Sammler tragen diese Sätze Stück für Stück zusammen, abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung, irgendwann auch die MiNr. 17 - 20. Sie sammeln also. Abgesehen davon, dass es kaum (echte) unsignierte Marken gibt, soll ein Kurzbefund die Echtheit jeder einzelne Marke bestätigen? Oder soll man kaufen, kaufen und kaufen und irgendwann die Schlegels bezüglich eines Befundes kontaktieren? Ich garantiere, das Gejammere wäre groß. Was man allerdings unbedingt vermeiden muß, sind Mehrfachsignierungen - da muß man bei besseren Einzelmarken oder bei ganzen signierten Sätzen bei einer Nachprüfung einen Befund oder ein Attest anfertigen, oder das Signum bestätigen lassen. In diesem Zusammenhang ist auch nicht uninteressant, daß jegliche Prüfungen nur für den direkten Auftraggeber gültig sind.

Wenn die von interessierten Kreisen lancierte Meinung, Briefmakren mit Prüfzeichen seien nicht mehr sammelwürdig, stimmen würde, wäre das der Todesstoß für die Philatelie. Mangels Sammelwürdigem.

Aber gemach, solange Briefmarken gesammelt werden, gab und gibt es (neudeutsch) Fake-News - und die, die die ausstreuen, wollen ganz einfach nur Geschäfte machen, wie schon immer, die Sammler betrügen. Mißachtung wirkt! Und schützt!

Natürlich wird (und kann man) für unsignierte Marken mit Befund oder Attest, mehr bezahlen (wollen oder können), schließlich sind die Prüfgebühren wesentlich höher - aber auf keinen Fall weiniger für signierte, als bisher.