Briefmarken-Literatur
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Bewertung - Die Bogenzähler von Berlin
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Typ: Spezial-Katalog
Autor: Günther Schwarz
Herausgeber: Eigenverlag
ISBN: 3-926539-06-2
Preis: ca. € 6,50 + Nachträge (tatsächlich weniger!) ?
Erschienen: 1985 plus Nachtrag, wohl in den Neunzigern
Erscheinungsrhythmus: einmalige Anschaffung
Anspruch
Die seit etwa 1955 im Abo und über die Post bezogenen und postfrisch erhaltenen Einzelmarken, das hat sich, so glaube ich, zwischenzeitlich herumgesprochen, sind wertlos, quasi unverkäuflich.
Ganz wesentlich zu ihrem heutigen massenhaften Erscheinen als Einzelmarken ohne Rand haben die Vordruckalben beigetragen, die die Sammelmarken nur in dieser Form aufnahmen.
Weit entfernt von Wertlosigkeit sind dagegen die Marken mit anhängendem Bogenrand, die, nicht nur bei den Dauerserien, gesucht sind und eine bekannt sehr stabile Preisbasis haben.
Wenn dieser Rand dann noch zusätzlich irgendwelche Beschriftungen aufweist, dann kann ein regelrechter Run auf solche "Schätzchen" einsetzen.
Was es da alles so gibt, das kann man in dem an anderer Stelle besprochenen Ratgeber "Auch der Bogenrand ist interessant" von Günther Schwarz nachlesen, der als "sehr empfehlenswert" eingestuft wurde.
Man hat schon viele Stufen einer Wissensleiter der Philatelie erklommen, wenn man diesen Inhalt verinnerlicht hat. Für den Wißbegierigen, und dazu sollten alle Briefmarkensammler zählen, wirft diese Aufzählung jedoch viele weitere Fragen auf. So z.B. die, welche Druckerzeichen es bei welchen Marken gibt, welche Formnummern, welche sonstigen Zudrucke,? Welche Unterschiede? Ist die Zähnung immer gleich? Sind sie immer an der selben Stelle? Was bedeutet Formnummer + Wohlfahrtszähnung? Und, auch die Frage nach den Bogenzählern taucht unweigerlich auf.
Und, logisch, wie wird das alles bewertet?
Als Lösung gibt es einige Spezialkataloge, die genau auf diese und noch viele weitere damit im Zusammenhang stehenden Fragen Antworten geben.
Tatsachen
Das Buch ist wohl vergriffen - trotzdem klein aber fein. Nicht auf seine "Aufmachung" bezogen, die ist einfachst, neun kopierte DIN-4-Blätter in schwarz / weiß, auf DIN-5 gefaltet, ergeben 36 Seiten, nein, der Inhalt macht es.
Nach einem Vorwort werden die Bogenzähler (Bz) erklärt, wie mit der Preisermittlung umzugehen ist, selbstverständlich mit Rechenbeispielen, wobei auch die Fehlbarkeit ein Thema ist.
Dann werden, ganz wichtig, die benutzen Abkürzungen und die verschiedenen Stellungen der Bogenzähler, logisch mit Abbildungen, erklärt.
Als Bewertungen hat Herr Schwarz Multiplikatoren erdacht, die sich auf genau definierte Katalogpreise beziehen - und sogar eine Umrechungstabelle dazu gepackt.
Und dann folgen (wahrscheinlich) alle auf Berliner Markenrändern möglichen Bogenzähler mit ihren unterschiedlichen Stellungen.
Differenzen
Keine!
Das ist einfach wieder eine tolle, seit langem und auch weiterhin gültige Fleißarbeit, die voller Idealismus steckt.
Auch hier gibt es wieder den Mangel, der jedoch nicht dem Autor dieses Werkes zuzuschreiben ist, nämlich, daß sich die Bewertungen, logischerweise, es gibt halt nichts anderes, auf die heute (noch?) irrealen Katalogpreise beziehen.
Nicht als Mangel, aber als Manko, muß man hinnehmen, daß gestempelte Bz nicht gesondert bewertet werden - die gibt es fast nicht.
Bewertung
Eine einmalige Anschaffung zu einem akzeptablen Preis, beantwortet es alle Fragen zu diesem Bereich - macht seine Leser überlegen.
Diesen Katalog sollte jeder Berlin-Sammler besitzen.
Urteil
Sehr empfehlenswert !